Große Ferien (Oktober 2012)

„Hotel Im Schulhaus" liegt im Plan.

Schulbrote in der Aula für Schaulustige
Unter dem Motto „Baustelle betreten erwünscht!“ hatten Franziska Breuer-Hadwiger, Hotel-Besitzerin aus Lorch im Rheingau, und Susanne Röntgen-Müsel, Hoteldirektorin, zum Anschauungs-Unterricht eingeladen. Am 5. Oktober öffneten sich erstmalig die Tore des „Hotel im Schulhaus“. Neben zahlreichen geladenen Gästen hatten auch die Nachbarn, die Lorcher Bürger und viele Schaulustige Gelegenheit, sich auf der Baustelle umzusehen. In kleinen Gruppen wurden sie durchs Gebäude geführt und erfuhren, was hier ab Ostern 2013 Schule machen soll.

Die Idee reifte schon lange ...
Die Idee, in Lorch ein Hotel zu realisieren, reifte schon lange im Kopf von Franziska Breuer-Hadwiger. Nachdem das Projekt Hilchenhaus an der Insolvenz des Investors gescheitert war, hatte sich damit auch die Hoffnung auf die Schaffung von dringend notwendigen, adäquaten Übernachtungsmöglichkeiten in Lorch zerschlagen. Auf der Suche nach alternativen Möglichkeiten stieß Hans Jürgen Knauf, Ehemann von Franziska Breuer-Hadwiger, auf die alte Lorcher Schule. Mit der Anfrage, ob man Chancen habe, das Gebäude käuflich zu erwerben, rannte man bei Landrat Burkhard Albers offene Türen ein. Dann ging alles ganz schnell. Mit dem Architekturbüro Karin Dorberth-Krauss sicherte man sich eine professionelle Ideengeberin, die auch bei der Durchführung und Überwachung der Arbeiten Top-Qualitäten bewies. Mit dem Amt für Denkmalschutz einigte man sich auf Lösungen, die das Projekt zwar kräftig verteuerten, aber unerlässlich für das Fortkommen waren. Heute ist sichergestellt, dass alle Strukturen, Funktionen und Formen nach Umbau und Erweiterung noch gut ablesbar sind. Ein neues Kapitel Schulgeschichte kann beginnen. 

Die Geschichte des Hauses ist schnell erzählt
Das Bauwerk ist ein Kulturdenkmal aus dem Jahr 1933 und wird in seiner Ausführung dem Bauhaus-Stil zugeschrieben. Der Beschluss zum Kauf des Grundstücks an der Schwalbacher Straße war bereits

1929 gefasst worden. Stolze 27.000 RM oder Reichsmark wurden dafür veranschlagt. Im Oktober 1930 gab die Stadtverordneten-Versammlung ihre Zustimmung. Der Bau wäre jedoch fast gescheitert, da Lorch nicht die notwendigen Mittel aufbringen konnte. Die ursprünglich veranschlagten Kosten von 240.000 RM wurden auf 140.000 RM reduziert. Das Ergebnis gefiel trotzdem, und am 30. Oktober 1933 wurde die Wisper-Schule mit einem großen Festumzug eingeweiht. Über 60 Jahre drückten Lorcher Grundschüler hier die Schulbank. Franziska Breuer-Hadwiger gehörte auch dazu. Das in die Jahre gekommene Haus wurde schließlich durch einen Neubau auf der anderen Seite der Wisper ersetzt. Die alte Wisper-Schule hatte ausgedient. Jetzt darf sie sich auf eine neue Verwendung freuen. Ihre Zukunft als „Hotel Im Schulhaus“ hat bereits begonnen. 

Die Ausstattung macht Laune ...
Entsprechend der vorgefundenen baulichen Voraussetzungen wurde bei der Planung und Ausführung auf eine schlichte, klar gegliederte Architektur mit großzügigen Glasflächen, die sich dem Bestand harmonisch anpassen, geachtet. Die Hauptfassade zum früheren Schulhof sowie die Eingangsfassade zur Schwalbacher Straße wurden weitestgehend in ihrer ursprünglichen Form erhalten. Einzige Ausnahme ist der Anbau eines eingeschossigen Glas-Stahl-Kubus, der als Frühstücksraum dienen soll. Der dreigeschossige Erweiterungsbau mit Flachdach schließt sich an die Gebäude-Rückseiten an und ist auf den Wisper-Bach hin ausgerichtet. Das Dachgeschoss des Altbaus wurde komplett ausgebaut. Die Dachfläche wurde großflächig geöffnet und mit einem Penthaus auf dem drei-geschossigen Neubau erweitert. 
Die sensible Farbgebung wird sich auf verschieden abgestufte Grautöne in Kombination mit klarem Weiß konzentrieren. Akzente werden mit großzügigen roten Innenflächen im öffentlichen Bereich gesetzt. Im Gegensatz zur Strenge der Architektur wird bei der Innenausstattung der Gästezimmer höchsten Wert auf Wohnlichkeit und Wohlgefühl im modernen Ambiente gelegt. Hier werden sich Farbtöne wie Cappuccino, Creme, Schokoladenbraun, Sand, Taupe, Nougat, Schieferbraun und Smokey-grau wiederfinden. 
Insgesamt entstehen 44 Doppelzimmer, gemäß internationalem, modernem Hotel-Standard der 3-Sterne-Kategorie. Das Konzept sieht eine Nutzung als Hotel Garni vor. Alle Zimmer werden über Flatscreen-TV, W-Lan, Bad oder Dusche mit WC, Telefon, Schreibtisch, Sitzmöglichkeit und Air-Control verfügen. Die Zimmer sind unterschiedlich geschnitten und gestaltet. Einige verfügen über großzügige Terrassen und Balkone. Es gibt vier Penthouse Zimmer, eine „Hochzeits“Penthouse-Suite sowie auch ein Zimmer für Menschen mit Handicap. Die Zimmer werden bis zum zweiten Geschoss per Aufzug zu erreichen sein. Alle Zimmer werden mit elektronischen Schließanlagen ausgestattet. Der Frühstücksraum im Wintergarten kann auch für Zusammenkünfte und Veranstaltungen genutzt werden. 
Auf dem ehemaligen Schulhof entstehen 29 Parkplätze inklusive vier Carports, davon zwei abschließbar, mit Unterstellfläche für Motor- und Fahrräder. Für Reisebusse wird eine bequeme Zufahrt gebaut. Rund um das Hotel wird eine ansprechende Grünanlage errichtet, die zum Verweilen im Freien einlädt. 

Das Umfeld ist facettenreich ...
Das „Hotel Im Schulhaus“ liegt ruhig im Grünen. Im Umfeld ist eine funktionierende Infrastruktur vorhanden. Der Marktplatz ist gerade einmal 400 m entfernt. Zur Köln-Düsseldorfer Schiffsanlegestelle sind es 600 m, zum Bahnhof einen Kilometer, zum legendären „Rheinsteig“ geht man nur wenige Meter. Lorch gehört zum „Welterbe Oberes Mittelrheintal“. Der Ort gilt als strategischer Knotenpunkt für Wanderer, Fahrrad- und Motorrad-Fahrer, Kultur-Touristen, Wein-Reisende und Entdeckungslustige. Im Umfeld befinden sich neben dem hauseigenen Weingut Altenkirch vier weitere Top-Betriebe, teilweise mit gastronomischem Angebot. 

Die Zielgruppen sind schon da ...
Unter dem Motto „Große Ferien!“ richtet sich das Hotel an nationale und internationale Individual- und Gruppenreisende. Das Haus steht Wochenend- und Kurzurlaubern ebenso offen wie Geschäftsreisenden und Tagungsgästen. Bei der Gäste-Verpflegung arbeitet man neben weiteren Kooperationspartnern mit dem im Familienbesitz befindlichen Partner-Betrieb Weingut Altenkirch zusammen. Hier können im stilvollen Gutsausschank Speisen von einfach bis anspruchsvoll eingenommen und bei Bedarf auch Gäste mit Halbpension verpflegt werden. Das Weingut verfügt auch über Tagungsmöglichkeiten, sodass das Angebot „Tagen im Weingut und Schlafen im Schulhaus“ greifen kann. Auf Wunsch werden auch Weinproben, Wein-Erlebnis-Programme und Kochkurse realisiert. 

Die Gäste erleben regionale Gastlichkeit...
Das „Hotel Im Schulhaus“ wird als individuelles Haus geführt werden. Neben der Hotel Direktorin Susanne Röntgen-Müsel sollen auch die Mitarbeiter sich deutlich zur Region bekennen. Dazu werden sie regelmäßig geschult, sodass sie kompetent Auskunft über die Region, ihre Sehenswürdigkeiten und ihr gastronomisches Angebot geben können. Mit den ortsansässigen Betrieben möchte man kooperieren und legt Wert darauf, sich gegenseitig – wo immer möglich – zu unterstützen. Deshalb kommen die Brötchen fürs Frühstück vom Bäcker nebenan, und die Gäste dürfen sich auf dem Frühstück-Buffet und in den Lunchpaketen auf regionale Köstlichkeiten freuen. Vom „Pausenbrot“ bis hin zur „Schulmilch“ soll alles aus der Region bezogen werden.