Suche Menschen – bin einsam

30.03.2020 – Welche Vorfreude auf die neue Saison. Immer wieder meldeten sich in den Wintermonaten interessierte Menschen aus den verschiedensten Regionen des Bundesgebiets mit der Aussage:  „Wir wollen einige Tage bei Ihnen in Lorch und im Rheingau verbringen. Haben Sie Zeit uns zu begleiten ?“

Edwin Schneider auf seiner Tour auf dem Rhein Wisper Glück

Edwin Schneider auf seiner Tour auf dem Rhein Wisper Glück

Was macht ein Gästebegleiter wenn keine Gäste da sind ?

Und dann wurden Ideen, Vorschläge abgestimmt und letztendlich Programme festgezurrt, die den Interessen der Gäste entsprechen. Meine Frau konnte mir meine Vorfreude im Gesicht ablesen, wenn ich aus dem Büro kam und ihr erzählte, was ich mit welcher Gruppe unternehmen werde.

Und dann – dann kam Corona. Mit dem 15. März starteten die Stornomeldungen für die bis einschließlich April vereinbarten Termine. Der Kalender ist leer. Damit aber auch Zeit für andere Dinge. Wir schmiedeten Pläne. Das wunderschöne Wetter mit strahlendem Sonnenschein lockt in die Natur.

Ich schlug meiner Frau vor: „Wir lernen die neuen Wisper-Trails kennen. Wir sind ja noch fit.  Und - Strecken, die junge Leute an einem Tag bewältigen, die verteilen wir auf  2 Tage. Wir haben doch jetzt alle Zeit der Welt.“ Über allem stand und steht, wir wollen uns möglichst nicht infizieren, wir wollen gesund bleiben und halten uns an die von der Politik vorgegebenen Verhaltensregeln.

Zunächst galt es aber unserem  Lieblingsaussichtspunkt hoch über der Stadt einen Besuch abzustatten.  Warum ?  In der Woche zuvor war der direkt am Rheinsteig gelegene Rastplatz an der Ruine Nollig zur schönsten Weinsicht im Rheingau ausgewählt worden.  Mehr als 10.000 Personen hatten sich auf der Internetseite des Deutschen Weininstituts an der Wahl der „schönsten Weinsicht 2020“ beteiligt. 

Schön, daß wir  - Edwin & Ingrid Schneider -  Lorcher sind. Mehrmals in jedem Sommer spazieren wir abends dort hin und essen unser mitgebrachtes Abendbrot – natürlich mit einem guten Glas Lorcher Riesling aus den vor uns liegenden Steillagen. Nach dieser jetzt erfolgten Auszeichnung werden wir möglicherweise zukünftig in Gesellschaft dort sitzen und genießen. „Rhein-Wisper-Glück“  so der Name unseres ersten Trails am Folgetag.
Liebe Leserinnen und Leser dieser Zeilen:  Wenn Sie bei Ihrer Planung denken, 9,3 km mit 336 Höhenmetern, die schaffe ich nie und nimmer, dann kann es Ihnen passieren, daß Sie nach deren Bewältigung sagen „Schade, daß der Weg hier zu Ende ist“. 

Nach einem Tag Pause dann der „Ranseler Höhenrausch“.

Können Sie sich vorstellen, hier bei uns im Rheingau über den „Jordan“ zu gehen ? Probieren Sie es aus, meine Frau und ich haben es heute getan. Spaß bekommen – für die nächsten Tage sind geplant:  „In Vino Veritas“, „Wispertaler Krönchen“,  „Via Monte Preso“  usw. usw.

Die notwendigen Vorab-Informationen finde ich unter www.wisper-trails.de. Soeben sind wir nach Hause gekommen, trinken eine Tasse Kaffee, meine Frau genießt die vorabendliche Sonne auf der Terrasse und mir ist es ein ganz besonderes Anliegen, diese Zeilen zu schreiben. Allerdings will ich zu all dem, was wir gesehen und erlebt haben hier nichts verraten.  Warum mache ich das ? 

Die Corona-Krise wird zu Ende gehen. Hoffentlich ganz bald. Wir werden wieder verreisen wollen und auch können. Ganz gleich ob Sie als Leser bzw. Leserin dieser Zeilen hier in der Nähe beheimatet sind oder eine Anreise zu uns haben, die neuen Wisper-Trails laden ein, entdeckt zu werden.   Diese Wanderwege entdecken heißt – Lebensfreude pur.

Ich freue mich schon jetzt auf die Zeit nach der Krise, wenn ich unseren Gästen diese besondere Kulturlandschaft hier in meiner Heimatstadt Lorch, im gesamten Rheingau wie auch im Welterbe Oberes Mittelrheintal zeigen, vielleicht auch die ein oder andere Wandergruppe begleiten kann. Dann werden auch unsere Winzer wieder Ihre Straußwirtschaften und Gutsschänken öffnen. Wir haben den im Rheingau üblichen, geregelten Ablauf. Denn - bevor man sich nach einer Wanderung bzw. einem Ausflug zuhause oder in einem Hotel ins Bett begibt, genießt man zuerst ein gutes Glas Wein und genießt die leckeren Speisen, die unsere Winzerinnen und Winzer in Ihren Weinschänken Ihren Gästen anbieten.

Lust bekommen auf Lorch und den Rheingau?  
Dann schnell den Kalender zur Hand nehmen und nach freien Terminen für einen Ausflug in dieses wunderbare Weinanbaugebiet Ausschau halten.

Ihnen allen wünsche ich, daß Sie gesund und wohlbehalten durch diese Krise kommen.

Herzliche Grüße aus Lorch am Rhein
Ihr Gästebegleiter   
Edwin Schneider

30.03.2020

Artikel teilen: