Helau und Alaaf – bei mir kein Bedarf

15.02.2020 – Ich bin ein Nordlicht und kein Kind von Traurigkeit … aber wir Nordländer haben es meistens ja nicht so mit dem Karneval. Auch als ich in den Rheingau kam, änderte sich das nicht. Im Gegenteil.

Es kam schlimmer, als erwartet.

Man wollte mich in Kostüme zwängen und das Gesicht in bunten Farben bemalen. Ein Maikäfer sollte ich sein. Man lehrte mich die Karnevalsschlager zu singen und hakte mich unsanft unter. Dann bewegte man mich von rechts nach links. Schunkeln heißt das. Vom ersten Augenblick an spürte ich: Das geht gar nicht. Lass das mal die Anderen machen.

Mit den Jahren lernte ich, dass es viele Zeitgenossen gibt, die sich in Kostümen und Kriegsbemalung deplatziert fühlen. Auch das bunte Treiben ist nicht ihrs. Mittlerweile hat die Touristikindustrie sogar einen Namen für diese Menschen geprägt. „Karnevalsflüchtlinge“ nennt man sie und wirbt aktiv um sie. In den Fluchtburgen, auch als Hotels bekannt, treffen sie dann auf ihresgleichen.

Bei uns im Hotel Im Schulhaus sind alle herzlich willkommen. Ob Fassenachter (so heißt das hier) oder Karnevalsflüchtling. Luftschlangen und Konfetti wird man allerdings vergeblich suchen. Auch gibt es Waffeln statt Kreppel.
Und selbst am Rosenmontag wird das Geburtstaglied von Margit Sponheimer nicht zu hören sein. Die Stimmung ist gelöst. Es wird gelacht – wie immer. Wir sind ja keine Spaßbremsen – und natürlich wissen wir, wo im Rheingau ordentlich Fassenacht gefeiert wird!!

Nur ich bleibe lieber im Hotel, in der karnevalsfreien Zone, und stehe das gut gelaunt und munter mit allen durch, die so ähnlich ticken wie ich.

 

Also, wann treffen wir uns?
Ich wüsste da tolle Wanderwege, auf denen man garantiert nur Hirsch und Reh begegnet. Und die sind echt, also nicht verkleidet.

Bei welchen Aktivitäten wir auch immer wir landen & Spaß haben werden - ich wünsche uns allen eine schöne „fünfte Jahreszeit“!
Es grüßt Euch, Dörte  - Typ: Faschings-Flüchtlerin 

15.02.2020

Artikel teilen: